Teamuhr nach Tuckman
- Johanna Wegner
- 6. Okt.
- 2 Min. Lesezeit
Methoden-Montag: Die Teamuhr: Wie Teams wachsen und leistungsfähig werden
Teams durchlaufen verschiedene Phasen, bevor sie wirklich effektiv zusammenarbeiten können. Mal herrscht Harmonie, mal Konflikt – und immer wieder tauchen Unsicherheiten auf. Die Teamuhr nach Bruce Tuckman macht diese Entwicklungsprozesse sichtbar und bietet Orientierung, wie Teams ihre Zusammenarbeit verbessern können.
Die Idee hinter der Teamuhr

Die Teamuhr beschreibt die typische Entwicklung von Teams in fünf Phasen:
Forming (Orientierung)
Das Team kommt zusammen, die Mitglieder lernen sich kennen.
Rollen und Aufgaben sind noch unklar, Unsicherheit ist hoch.Verhalten:
Typisches vorsichtiges Abtasten, höfliche Zurückhaltung.
Storming (Konflikt)
Unterschiedliche Meinungen, Arbeitsstile und Erwartungen treffen aufeinander.
Machtkämpfe, Missverständnisse oder Spannungen können auftreten.
Ziel: Konflikte bewusst wahrnehmen und konstruktiv lösen.
Norming (Regelungsphase)
Das Team entwickelt gemeinsame Regeln, Abläufe und Rollenverständnis.
Zusammenarbeit wird harmonischer, gegenseitige Unterstützung steigt.
Ein starkes Wir-Gefühl entsteht.
Performing (Leistungsphase)
Das Team arbeitet effizient, selbstorganisiert und zielorientiert.
Hohe Produktivität, Eigenverantwortung und Vertrauen prägen die Zusammenarbeit.
Adjourning (Auflösungsphase)
Das Team löst sich auf oder neue Aufgaben/Strukturen entstehen.
Reflexion und Wertschätzung der Zusammenarbeit sind wichtig.
Nutzen der Teamuhr im Coaching
Die Teamuhr hilft, die Dynamik innerhalb von Arbeitsgruppen sichtbar und nachvollziehbar zu machen.
Im Teamcoaching:
Teams erkennen, in welcher Phase sie sich befinden.
Unterschiedliche Wahrnehmungen werden sichtbar und können besprochen werden.
Konflikte werden als normale Entwicklungsschritte verstanden.
Zusammenarbeit, Vertrauen und Produktivität verbessern sich.
Im Einzelcoaching von Führungskräften:
Führungskräfte können das Verhalten ihres Teams besser einordnen.
Die eigene Führung wird gezielter und situationsgerechter ausgerichtet.
Persönliche Reflexion und Weiterentwicklung werden gefördert.
Spannungen werden als normal verstanden und konstruktiv genutzt.
Praxisbeispiel
In einem Workshop haben wir mit einem Projektteam die Teamuhr angewendet.Dabei zeigte sich: Die Teammitglieder waren unterschiedlicher Meinung darüber, in welcher Phase sich das Team aktuell befindet.
Diese Erkenntnis machte deutlich, dass die Wahrnehmung von Teamdynamik stark variieren kann und unterschiedliche Erwartungen oft unbemerkt bleiben.Darauf aufbauend arbeiteten wir daran, die individuellen Perspektiven sichtbar zu machen und ins Gespräch zu bringen. So entstand ein gemeinsames Verständnis – und die Offenheit, die nächsten Entwicklungsschritte aktiv anzugehen.
Wirkung für Teams und Führungskräfte
Transparenz: Teams verstehen, warum bestimmte Spannungen entstehen.
Konfliktbewältigung: Konflikte werden normalisiert und lösungsorientiert angegangen.
Rollenklärung: Jede/r kennt die eigene Rolle und die Funktionsweise des Teams.
Performance-Steigerung: Zusammenarbeit wird zielgerichteter, effizienter und vertrauensvoller.
Führungskompetenz: Führungskräfte entwickeln ein besseres Verständnis für Dynamiken und ihre Rolle darin.
Anwendung in Coaching und Alltag
Team-Workshops: Visualisierung der Teamphase und gemeinsame Reflexion.
Führungskräfte-Coaching: Unterstützung bei der Moderation von Konflikten und Förderung von Norming- und Performing-Phasen.
Projektstart: Frühzeitige Sensibilisierung für mögliche Konflikte.
Agile Teams: Regelmäßige Reflexion, um sich bewusst in der richtigen Phase zu bewegen.
Warum das Modell so wertvoll ist
Die Teamuhr nach Tuckman macht Entwicklung sichtbar. Teams erkennen, dass Konflikte und Unsicherheiten keine Blockaden, sondern notwendige Schritte auf dem Weg zur Leistungsfähigkeit sind. Führungskräfte lernen, jede Phase gezielt zu unterstützen – und damit Zusammenarbeit und Ergebnisse nachhaltig zu verbessern.
Fazit
Die Teamuhr ist ein kraftvolles Werkzeug für Teamentwicklung und Führungskräfte-Coaching. Sie zeigt, wie Teams wachsen, welche Herausforderungen sie meistern müssen und wie sie ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten können. Wer die Dynamik seines Teams kennt, kann Konflikte besser moderieren, Zusammenarbeit fördern und langfristig wirksam Ergebnisse erzielen – für sich selbst und das gesamte Team.
Kontaktiere mich gerne, wenn du mehr über die Methode erfahren möchtest oder du in deinem Teamprozess Unterstützung benötigst.
Eure
Johanna





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